Individueller Flug über Istanbul nach Osh. Ankunft in Osh am frühen Morgen des nächsten Tags.

Wir erreichen Osh am frühen Morgen, wo uns unsere kirgisische Partneragentur am Flughafen empfängt. Anschließend erfolgt der Transfer zur Unterkunft in der Stadt. Osh, die zweitgrößte Stadt im Süden Kirgistans, liegt direkt an der Grenze zu Usbekistan, und die usbekische Bevölkerung bildet hier die Mehrheit.

Nach einer kurzen Erholung vom Flug und einem ausgiebigen Frühstück starten wir mit einem kleinen Sightseeing-Programm in dieser faszinierenden Stadt, die durch ihren orientalischen Charme besticht. Ein Besuch des lebhaften Basars darf dabei nicht fehlen – hier findet man neben allerlei Waren auch eine Vielzahl wohlriechender Gewürze und köstlicher Speisen.

Der restliche Nachmittag steht zur freien Verfügung, um sich im Hotel zu entspannen oder noch ein bisschen umher zu streifen. Den Tag lassen wir bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.

Nach einer etwa zweistündigen Fahrt erreichen wir Dschalalabat, wo wir eine kurze Pause einlegen und ein paar Schaschlik-Spieße gönnen. Danach setzen wir unsere Reise nach Arslanbob fort, und sind nochmals 3 - 4 Std unterwegs. Arslanbob liegt durchschnittlich 1.600 Metern Höhe, und in dem Schnee kommen unsere Allrad-Jeeps hier voll zum Einsatz.

Unsere Unterkunft ist eine gemütliche Pension im Zentrum der Siedlung. Wir übernachten in komfortablen Doppelzimmern und können uns auf eine heiße Dusche freuen. Sowohl das Abendessen als auch das Frühstück sind reichhaltig und bieten eine Auswahl zwischen traditioneller einheimischer Küche und westlich inspirierten Gerichten. Ein perfekter Ort, um sich nach einem langen Tag zu erholen und Kraft für die kommenden Abenteuer zu tanken.

Heute starten wir zu unserer ersten Skitour. Mit den Jeeps fahren wir durch das weitläufige Dorf, vorbei an den letzten Häusern am Ortsrand. Dort schnallen wir unsere Skier an und folgen zunächst einem Tal hinein, bevor wir auf ein Hangsysteem stoßen, das uns auf einen breiten Gratrücken führt. Diesem Grat folgend, erreichen wir schließlich den Gipfel. Von hier oben bietet sich uns zum ersten Mal ein beeindruckender Blick über die gesamte Gegend sowie die Ausmaße des Dorfes. In südwestlicher Richtung breiten sich vor uns die berühmten Walnusswälder aus.

Bereits jetzt steht unser Tourenziel für den nächsten Tag fest: die gegenüberliegenden Berghänge, die sich einladend vor uns erheben. Die heutige Abfahrt lässt sich flexibel gestalten, und wir entscheiden uns für die unberührten Hänge in Richtung Norden – auch wenn dies einen kleinen Gegenanstieg erfordert. Die Tour umfasst rund 1.000 Höhenmeter, und wir sind insgesamt etwa 5 Stunden unterwegs gewesen.

Auf dem Rückweg machen die Jeeps einen kurzen Halt am lokalen "Getränkemarkt", den wir fast komplett leerkaufen. Da dieser Teil Kirgistans überwiegend von Usbeken muslimischen Glaubens bewohnt wird, sind alkoholische Getränke, insbesondere Bier, nicht überall erhältlich. Daher stocken wir unseren Vorrat für die kommenden Tage großzügig auf.

Heute unternehmen wir eine Skitour in die entgegengesetzte Richtung. Zunächst führt die Spur durch die weitläufigen Wallnusswälder, bevor es am Talschluss steil nach oben geht. Die Landschaf erinnert uns ein bisschen an das heimische Wettersteingebirge, hohe Felsgipfel aus grauem Kalkstein bestimmen das Panorama. Wir legen unsere Spur geschickt durch verschieden kleine Täler und gewinnen rasch an Höhe bis wir einen exponierten Rücken erreichen. Hier lassen wir es nach ca. 1.300 Hm gut sein für heute. Es bestünde die Möglichkeit von hier nach einer kurzen Abfahrt nochmals ca. 700 m auf einen Sattel zu steigen und dort ein Skidepot anzulegen und zu Fuß auf den Gipfel zu besteigen. Nach einer sehr abwechslungsreichen, teilweise steilen Abfahrt freuen wir uns auf das Abendessen bei unserer einheimischen Gastfamilie. Eine Sauna gibt es übrigens auch im Haus.

Nochmals starten wir in eine andere Richtung aus Arslanbob und wählen den markanten Bergrücken direkt hinter dem Dorf aus. Die Tour hat wieder so um die 1.200 Hm und führ dur abwechslungsreiches Gelände. Unser einheimischer Guide, der uns während der ganzen Reise begleitet und vor allem auch als Dolmetscher notwendig ist, hat eine ausgezeichnete Kondition. Er ist russischer Abstammung und Bergführer mit Leib und Seele. Im Sommer ist er hauptsächlich im Parmir Gebirge unterwegs und hat dort u.a. schon 8-mal den Pik Lenin bestiegen. Wir genießen die letzte Abfahrt in den Babash-Ata Mountains, denn am nächsten Morgen geht es weiter Richtung Norden, wo uns jetzt schon sehr tiefe Temperaturen prophezeit werden.

Fahrt nach Suusamyr / Too Ashuu (ca. 7 Std. Fahrzeit). Zunächst geht es eine Std. zurück Richtung Süden, bevor wir auf den berühmten Tien Shan Highway treffen. Entlang der gut gesicherten Grenze zu Usbekistan für die Straße am Rande des Fergana Beckens Richtung Westen. Nach Bürgendu geht es dann endlich Richtung Norden hoch bis zum Toktogul Stausee, der größten Talsperre Kirgistans. Weiter durch mehrere eindrucksvolle Canyons erreichen wir die Hochebene des Suusamyr Valleys auf gut 2.600 m. Unsere Unterkunft, die gemütlichen Chalets in Too Ashuu liegen bereit auf 2.800 m. Auf Grund der trockenen Luft und der tiefen Temperaturen finden wir hier sehr oft ideale Pulverschneeverhältnisse.
Abendessen und Frühstück im Restaurant und es steht auch eine Sauna zur Verfügung.

Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir erst mal mit einer kurzen Abfahrt bevor wir die Felle aufziehen. Die Luft ist kalt, aber trocken und in der Sonne herrschen angenehme Temperaturen. Über eine breite Schulter und den anschließenden Rücker erreichen wir unseren ersten Gipfel knapp über der 4.000 er Marke. Olek, unser lokaler Guide erklärt das Panorama, er kennt die Gegend gut, nicht zuletzt, weil die kirgisische Bergführerausbildung zum Teil hier stattfindet. Feinster Pulverschnee erwartet uns beider Abfahrt über eine steile Flanke, die uns fast bis zu unserer Unterkunft führt. Einen kleinen Gegenanstieg nehmen wir gerne in Kauf (1.300 Hm, 5-6 Std.)

Heute fahren wir kurz mit den Jeeps zum nahegelegenen Tunnelportal und parken dort. Vorbei an ein paar Gehöften führt der Weg in eine riesigen Kessel und über weite Hänge legen wir die Spur in eine markante Scharte Richtung Westen. Von hier hoch zum Gipfel auf 4.150 m. Wir orientieren uns bei der Abfahrt an der Aufstiegsspur, jedoch ist der Platz hier unendlich. Als wir schon fast unten sind, nehmen wir nochmals einen dieser herrlichen Pulverhänge in Angriff, bevor es heimwärts in die bereits geheizte Sauna geht. Heute waren es ca. 1.400 Hm 5 Std.

Der Berg direkt über unseren Chalet sticht schon von Anfang an ins Auge. In einem weiten Bogen von links suchen wir einen Weg durch den immer wieder von Felsen unterbrochenen Rücken. Die Aussicht über das Hochtal des Suusamyr ist auch heute wieder einmalig und wir stellen uns vor wie die Pferdeherden hier im Sommer auf saftig grünen Weiden grasen und aus den Dachöffnungen der traditionellen Jurten der Rauch aufsteigt. Die Abfahrt mündet dieses Mal direkt hinter der Sauna:)

Wir packen unsere Sachen in die Jeeps und es geht los Richtung Bishkek. Wir stoppen nochmals an dem Tunneleingang und spuren ca. 800 Meter am rechten Talkessel hoch. Rechts von uns öffnet sich ein weiteres tiefes Tal, leider ist es dorthin zu weit für heute und wir bleiben auf unserer Seite. Eine letzte geniale Pulverabfahrt erwartet uns bevor wir die Ski in die Säcke packen und sich unsere Skitourenreise dem Ende zuneigt. Alle sind sich einig, dieser Trip hat sich total gelohnt. Wir durften ein wunderbares Land kennenlernen, das nicht zu Unrecht den Namen "Schweiz Zentralasiens" trägt, nur dass es hier ausser uns keinen einzigen Skifahrer gab und definitiv jedes Gelände komplett unverspurt war. Auch der antiquierte Sessellift oben am Pass hat daran nichts geändert.
Ca. 3 Std. dauert die Fahrt von hier nach Bishkek. Auf der anderen Seite des Tunnels ändert sich die Landschaft schlagartig. Es hat deutlich weniger Schnee und die Täler sind extrem steil, tief eingeschnitten und felsig. Kein Skifahrerfreundliches Gelände mehr in Sicht. Dann nähern wir uns langsam dem Flachland und durch viele kleine Vororte erreichen wir Bishkek. Ein schönes Hotel erwartet uns, durchaus westlicher Standard. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt und einem kleinen Spaziergang gibt es das letzte Abendessen in einem gehobenen traditionellen Restaurant.

Der Internationale Flughafen Manas, nach dem Volkshelden einer alten Sage benannt, liegt ein gutes Stück außerhalb der Stadt und wir besteigen das letzte Mal unsere Toyota Sequoia Jeeps und verabschieden uns von unseren Fahrern und Olek, unserem Bergführer.