Unvergessliche Skitouren auf einsame Gipfel in der arktischen Wildnis – im Land der Eisbären, Robben und Walrösser. Auch 2026 segeln wir wieder mit einer exklusiv gecharterten E...

Was motiviert dich nach so vielen Jahren immer noch mit deinen Gästen in den Bergen unterwegs zu sein?
Ich bin unglaublich gerne draußen in der Natur, und es gibt nichts Schöneres, als diese intensiven Erlebnisse mit anderen zu teilen. Jede Führung und jede Reise ist einzigartig und man lernt immer etwas Neues dazu, vor allem über sich selbst.
Für mich ist es immer wieder spannend zu sehen, wie sich eine Gruppe entwickelt. Jeder bringt etwas Eigenes mit und mit ein bisschen Feingefühl kann man die Dynamik so lenken, dass alle gemeinsam ans Ziel kommen. Genau das macht den Job für mich so abwechslungsreich und interessant.
Nebenbei halte ich mich durch die Touren auch körperlich fit. Für Trockentraining kann ich mich nur schwer motivieren, deshalb ist das eine willkommene Begleiterscheinung meines Berufs.
Gibt es ein besonderes Bergerlebnis in deiner Zeit als Bergführer?
Da gibt es viele – positive und leider auch negative Erlebnisse. Was mich vor nicht allzu langer Zeit besonders berührt hat, war eine ältere Teilnehmerin, die an Parkinson leidet. Trotz ihres Alters und der Krankheit hatte sie den Traum, noch einmal an einer Skitourenwoche in Norwegen teilzunehmen. Wir konnten ihr das sogar im Rahmen einer regulären Führungswoche ermöglichen, und sie hat es tatsächlich geschafft. Das war ein sehr emotionales Erlebnis, zu sehen, wie stark der Wille eines Menschen sein kann.
Ein anderes Erlebnis war ein schwerer Lawinenunfall an einem 8.000er vor vielen Jahren. Entgegen dem, was oft in den Medien über Rivalitäten am Berg berichtet wird, haben wir damals enorme Unterstützung von Teilnehmern und Bergführern anderen Expeditionen bekommen. Sie haben ohne zu zögern ihre eigenen Pläne aufgegeben und dadurch einem unserer Teilnehmer das Leben gerettet. Ich bin bis heute unendlich dankbar dafür.
Hast du selbst noch Träume, Ziele, die dich reizen?
Ein Traum wäre die Klimakatastrophe aufzuhalten und bei uns zu Hause wieder richtige Winter zu erleben. Wir geben als kleinen Beitrag dazu 1 % unseres Umsatzes, den wir in der Bergschule aus unseren Reisen und Führungen erwirtschaften über Klimaprojekte an den Planeten zurück.
Was mich persönlich betrifft, möchte ich so lange wie möglich in die Berge gehen und das hoffentlich verletzungsfrei. Geografisch gibt es auch noch einige Ziele, die mich reizen, besonders Regionen, die noch nicht so bekannt sind.
Vor einigen Jahren habe ich mit dem Gleitschirmfliegen angefangen, und das hat mich richtig gepackt. Da habe ich noch viel zu lernen. Vom Gipfel ins Tal zu fliegen, ist für mich eine geniale Art des Abstiegs, fast wie eine Abfahrt mit Ski. Es macht einfach unglaublich Spaß.
Hast du ein Motto, eine Leitlinie die dich beim Bergsteigen begleitet?
Das verändert sich mit der Zeit. Früher stand vielleicht mehr der sportliche Ehrgeiz im Vordergrund, heute ist es eher das Bewusstsein, wie kostbar und fragil das Leben ist. Der Spruch „Nur ein alter Bergsteiger ist ein guter...“ trifft es ganz gut. Ich habe im Laufe der Jahre Freunde in den Bergen verloren, und solche Erlebnisse lassen einen nachdenklich werden.
Um am Berg sicher unterwegs zu sein, braucht man Erfahrung, Wissen und manchmal ein bisschen Glück. Ich habe in meinem Leben sicher öfter Glück gehabt, als mir bewusst war.
Heute gibt es viele hilfreiche Tools, um das Risiko besser einzuschätzen, aber am Ende zählt für mich immer noch das Bauchgefühl. Wenn sich etwas nicht richtig anfühlt, lasse ich es bleiben – auch wenn Theorie oder Gruppendruck etwas anderes sagen. Die wichtigste Fähigkeit am Berg ist, die eigenen Entscheidungen bewusst zu treffen. Nicht aus Angst, aber auch nicht aus Ego.
Die besten Entscheidungen entstehen, wenn Kopf, Herz und Erfahrung zusammenarbeiten.
Zum Schluss: Was möchtest du deinen Gästen mitgeben?
Dass sie sich auf das Abenteuer einlassen, aber immer mit Respekt vor der Natur und den eigenen Grenzen. Es geht nicht darum, höher, schneller oder weiter zu kommen, sondern darum, den Moment zu erleben und ihn bewusst zu genießen. Wer das einmal wirklich spürt, versteht, warum die Berge so magisch sind.