Die Lyngen Alps sind in den letzten 10 Jahren zu einer Marke geworden. Kein Wunder, denn eine Skitour zur Zeit der Mitternachtssonne ist ein Erlebnis, das Du Dein ganzes Leben n...
Anflug auf Evenes
Wenn man Glück hat, so wie wir dieses Mal, kann man die Inseln schon beim Anflug aus der Vogelperspektive bestaunen. Weit hinaus zieht sich die Inselgruppe ins Nordmeer. Ganz an der Spitze befindet sich der Ort mit dem kurzesten Namen Norwegen: Å
Auf der E 10 bis Svolvær
Für den ersten Hunger nach der Landung legen wir einen kurzen Stopp an der Tjeldsundbrua ein. Das Essen dort ist ganz ok, weitaus besser noch ist die Aussicht auf die beeindruckende Brückenkonstruktion über den Tjeldsund. Weiter geht’s auf der A 10 immer am Fjord entlang und dann durch den 6 km langen Sørdaltunnelen, der die Lofoten mit dem Festland verbindet. Der Tunnel wurde in nur 3-jähriger Bauzeit fertig gestellt. Noch zwei weitere Tunnelpassagen und unter dem Sløverfjord durch und wir befinden uns auf die Hauptinsel Austvågøya. Die meisten unser Touren werden wir auf dieser Insel unternehmen und auch die kleine Provinzmetropole Svolvær liegt auf dieser Insel. Auf den letzten Kilometern Können wir schon mal die Schneelage für die nächsten Tage checken.
Ankunft im Hafen von Svolvær
In Svolvær beziehen wir zunächst mal unsere Rorbuer bevor wir uns auf den Weg in den Hafen machen. Wir genießen ein frisch gezapftes Bier im Bacalao und beim Abendessen schmieden wir die ersten Pläne für die nächsten Tage.
Typisches Lofoten Wetter
Bekanntermaßen ändert sich das Wetter in diesen Breitengraden ziemlich oft und schnell und die nächste zwei Tage bekommen wir eine eindrucksvolle Präsentation was man Wettermäßig so alles in 24 Std. erleben kann. Wir spuren auf die Gipfeln am Kongsvatnet und auf den Beitfjellet und erkunden in den Nachmittagsstunden die Sehenswürdigkeiten der Inseln.
Wer sich für die Geschichte der Wikinger interessiert für den kann ein Ausflug nach Borg ganz interessant sein. Dort wurde gleich ein großer Gebäudekomplex zu dem Thema erst vor kurzem neu eröffnet. Für Surfer ist der Beach und die Surfstation Unstad ein Pflichtbesuch. Nebenbei gibt's in dem supercoolen Cafe die besten Cinemonrolls am Polarkreis. Der Cappuccino ist auch sehr gut, aber Vorsicht!- Schuhe ausziehen- bevor ihr euch es in der Lounge bequem macht.
Ein Traumtag am Geitgallien
Die Skitour auf den Geitgallien ist ein richtig alpines Unternehmen. Mit 1.085 Metern ist er der höchste Skiberg auf den Lofoten. Es gibt zwar unmittelbar nördlich die etwas höhere Spitze des Higravstinden, aber der Berg lässt sich mit Ski nicht besteigen. Diesen Morgen starten wir sehr früh, weil wir bei der Wettervorhersage wahrscheinlich nicht die einzigen am Berg sind.
Wir entscheiden uns für den etwas längern, aber dafür einsamen Aufstieg durch die Krokelva Rinne. Diese Route führt auch zum Trollsadelen und gabelt sich auf knapp 600 m. Unsere Route führt dann über die Südostseite zu dem Sattel kurz unterhalb des Gipfels, an dem meist die Ski zurückgelassen werden und es mit Steigeisen die letzten knapp 100 Meter zum Gipfel geht.
Der ganze Berg ist noch komplett unverspurt und trotz etwas Neuschnee sind die Bedingungen gut.
Der Aufstieg über die Ostseite hat mehrere seile Passagen und führt zunächst, wie schon erwähnt durch ein gut 35° steiles Colouir bis in einen flachen Boden.
Die Bergwelt hier ist wild und von einmaliger Schönheit, ein magischer Ort. Vereiste Felstürme säumen den Aufstieg und wir steigen über eine weitere Steilstufe bis zu dem Grat, der uns auf den Gipfel führt.
Hier heißt es die Ski auf den Rucksack zu schnallen und über den letzten ca. 40° steilen kurzen Hang geht es mit Steigeisen zum Gipfel. Inzwischen sind wir nicht mehr die einzigen am Berg, über die Westseite kommen weitere Tourengeher nach oben, wobei die meisten den Gipfel auslassen und direkt das Südcolouir ansteuen. Eigentlich hatten wir auch die Abfahrt über das Südcouloir geplant, aber da diese Abfahrt nicht viel Platz bietet und im oberen Teil schnell zu einer Buckelpiste wird, entscheiden wir uns für den gleichen Rückweg.
Abfahrt im Pulverschnee
Wir starten vom Gipfel und fahren in die Ostflanke ein. Der riesige Hang ist mit Ausnahme unserer Aufstiegsspur komplett unverspurt. Der Pulver staubt und wir stoppen erst kurz vor einer Steilstufe um die Aussicht auf die beeindruckend vereisten Felswänden zu genießen. Weiter geht die Abfahrt ins Krokelva Couloir, wo es nochmals kurz richtig steil wird. Danach, die letzten Meter durch einen lichten Wald bis zum Wasser. Von hier am Ufer entlang zurück zum Ausgangspunkt. Das war definitiv die schönste Abfahrt der Woche und wahrscheinlich eine der besten auf auf den Lofoten, über 1.000 Meter erstklassiges Skigeglände, meist um die 35° und selten flacher als 30°.