König der Lyngen Alps
Nicht ganz zufällig trägt er auch den Titel „Mt. Blanc der Lyngen Alps“, denn ähnlich wie der große Bruder aus den Alpen ist sein Haupt mit einer mächtigen, vergletscherten Kappe überzogen und nicht minder technische Anforderungen warten auf den Skibergsteiger.
Im Unterschied zum Mt. Blanc, der sehr prominent über Chamonix wacht, ist der Jiehkkevarri eher ein scheuer Kamerad und sein Gipfel sticht nicht sofort ins Auge. Das liegt vielleicht auch daran, dass in seiner Umgebung einige weitere, hohe Berge zu finden sind und das flache Gipfelplateau nicht besonders markant in Erscheinung tritt. Irgendwie typisch skandinavisches Understatement, denn rückt man ihm näher auf die Pelle zeigt er seine wahre Größe und es wird offensichtlich, dass es keine wirklich leichten Anstiege gibt.
Die Route über den Holmbuktinden, 1666 m
Die Skitour startet in Indre Holmbukta von dem Parkplatz kurz hinter der Brücke über den Storelva. Nachdem man das obligatorische Gestrüpp hinter sich gelassen hat, folgt man dem zunehmend steiler werdenden alten Gletscherbett. Falls der Plan im Raum steht, über den Blåisen Gletscher abzufahren, empfiehlt es sich ein kleines Fernglas einzupacken. Eine genauere Betrachtung des steilen Gletscherendes kann nicht schaden. Auf einer Höhe von ca. 400 m wendet man sich nach Nordost und es geht steil, meist über hart gefrorene Lawinenkegel Richtung Holmbuktinden. Kurz unterhalb der Schulter erwartet uns eine ca. 40 °steile Rinne und je nach Schneebeschaffenheit müssen die Ski eventuell getragen werden. (So wars beim letzten Mal). Noch gute 250 Meter trennen uns von dem ersten Etappenziel. Beeindruckend sind die gewaltigen, nordostseitigen Wächten, also auf keinen Fall die Spur zu weit nach links rauslegen, bei guter Sicht kein Problem.
Vom Gipfel, 1.666 m folgt eine kurze, nicht ganz harmlose Abfahrt über einen vergletscherten Grat mit einigen Spalten und einer weiten Querung nach links. Sobald das Gelände die Möglichkeit bietet geht es rechts hoch auf das Gipfelplateau. Die nächsten 200 Höhenmeter sind nochmals sehr steil und in den Hängen sammelt sich extrem viel Schnee an. Diese Passage ist bei angespannter Lawinenlage mit äußerster Vorsicht zu genießen. Sobald die Höhe des Holbuktinden wieder erreicht ist, sind die Schwierigkeiten vorüber und es geht gemütlich zum höchsten Punkt der Lyngen Alps.
Fotosession am Gipfel
Die Aussicht vom Gipfel ist bei gutem Wetter natürlich phantastisch und nach Beendigung der Fotosession warten 1.800 Meter abwechslungsreiche Abfahrt auf uns. Zunächst muss man etwas anschieben, aber schon bald nimmt das Gefälle zu und wir schwingen in weiten Bögen Richtung Blåisen Gletscher.