Treffpunkt mit dem Bergführer um 18 Uhr am Vorabend der Tour im Hotel Bergfreund in Herbriggen.
Wir gehen gemeinsam deine Ausrüstung durch und dabei ergibt sich eventuell noch eine kleine Gewichtsreduzierung.
Beim Abendessen haben wir Zeit uns ein bisschen kennenzulernen. Anschließend gehen wir früh schlafen, denn das Frühstück am nächsten Morgen ist bereits um 6 Uhr angesetzt.

Um 7 Uhr wartet bereits das Hoteltaxi und es geht hoch nach Zermatt. Wir durchquerenr das Zentrum des Bergsteigerdorfes bis zur Seilbahn, die uns aufs Klein Matterhorn bringt.
Die höchste Bergbahnstation der Alpen liegt auf 3.883 m. Durch einen langen Tunnel erreichen wir den Ausgang zum Gletscher.
Jetzt verlassen wir die Zivilisation und folgen der Spur zunächst flach über das Plateau Rosa bis zum Fuß des mächtigen Breithorns. Kaum 2 Std. später stehen wir auf dem ersten 4.000er dieser Woche.
Wir genießen den herrlichen Rundumblick und haben Sicht auf einige Ziele der kommenden Tage. Es bietet sich noch ein kurzer Abstecher auf den Mittelgipfel, 4.156 m an. Anschließend führt unsere Route über den spaltenreichen Grande Ghiacciaio di Verra zum Rifugio Guida d´Ayas, 3.425 m.

Start in der Morgendämmerung Richtung Castor, den wir am kurzen Seil des Bergführers über die steile Westflanke erklimmen. Kurz unterhalb des Gipfels erreichen wir den schmalen Nord-Grat und schon 10 Minuten später stehen wir auf dem Castor.
Wir bestaunen den langen Grat auf den benachbarten Lyskamm und haben freie Sicht ins Val Gressony .
Der Abstieg führt dem Grat folgend ins Felikjoch und über das Felikhorn 4.087 m hinunter zum Rifugio Quintino Sella, 3.585 m. Die erst 2019 renovierte Hütte bietet einen großzügigen und hellen Gastbereich, in dem wir uns sofort wohl fühlen.
Wir genießen die frühe Ankunft auf der Hütte und nutzen die Zeit uns zu entspannen, denn in den kommenden Tagen erwarten uns längere Etappen.

Nach dem Frühstück starten wir im Licht der Stirnlampe über den Lysgletscher zum Fuß der Il Naso, 4.272 m. Eine kurze Felspassage, die im Falle von Vereisung sogar durch ein paar Bohrhaken gesichert werden kann, führt zum Beginn einer steilen Firn/Eisflanke. Der Bergführer steigt voran und sichert über Eisschrauben die Gruppe nach. Nach ca. 70 m legt sich das Gelände zurück und wir können gemeinsam am Seil bis zum Gipfel weitergehen.
Der Abstieg von "der Nase" ist nicht ganz so steil, erfordert aber nochmal volle Konzentration. Etwas später queren wir schon das flache Gletscherbecken unter dem Ostgipfel des Lyskamms und steigen in Richtung Balmenhorn, 4.167 m weiter. Den seilversicherten Gipfel mit der großen schwarzen Madonna nehmen wir fast im Vorbeigehen mit. Über die Vincentpyramide, die gleich gegenübersteht folgt der beinahe gemütliche Abstieg zur Capanna Gnifetti, 3.647 m. Das Bauwerk thront auf einer schmalen Felsinsel und eine solide Treppenkonstruktion bringt uns hoch zum Eingang.

Nicht weniger als fünf 4.000er Gipfel stehen heute auf dem Plan. Um 5 Uhr starten wir an der Hütte Richtung Corno Nero, 4.321. Nach den Kletterpassagen zur Gipfelmadonna sind wir hellwach und weiter geht's auf die leicht zu erreichende Ludwigshöhe, 4.341 m.
Es folgt die Parrotspitze, 4.443 m mit ihrem langen und sehr fotogenen Grat. Der kurze und steile Abstieg bringt uns direkt unter die Signalkuppe, 4.554 m mit der höchsten Hütte der Alpen. Wir erreichen den Gipfel gut 1 Stunde später. Nach einer gemütlichen Pause in der Capanna Margherita schnappen wir uns noch kurz den Gipfel der Zumsteinspitze, 4.563 m.
Knapp 1.700 m Abstieg über den gewaltigen Grenzgletscher bringen uns zurück in die Schweiz auf die Mt. Rosa Hütte. Die Hütte ist ein kleines Highlight auf dieser Tour, großzügige Zimmer, gepflegte Duschen und gutes Essen. Der Sonnenuntergang hinter dem Matterhorn ist legendär und ein schöner Ausklang diese ereignisreichen Tage, das darf schon ein bisschen gefeiert werden.
Nachdem wir die letzten Tage in größeren Höhen übernachtet haben, schlafen wir auf 2.880 Meter tief und fest.

Am letzten Tag unserer Runde steht "nur" noch der Abstieg nach Zermatt auf der Tagesordnung. Also gönnen wir uns ein bisschen mehr Schlaf und frühstücken erst um 7 Uhr.
Um 8 Uhr verlassen wir die Hütte und der Weg führt gleich durch eine riesige Fels- und Gerölllandschaft. Vor 20 Jahren war hier noch alles vom Gletschereis bedeckt und es ist erschreckend, wie schnell sich der Gletscher verabschiedet hat. Einmal müssen wir noch die Steigeisen anlegen und den blanken Gornergletscher queren, bzw. absteigen. Ein Wanderweg hoch über der Moräne führt direkt zur Bahnstation Rotenboden, 2.808 m. Mit der Zahnradbahn fahren wir hinunter nach Zermatt.
Das Taxi wartet schon und bringt uns zurück nach Herbriggen.
Der Abschied gegen ca. 15 Uhr erfüllt uns mit etwas Wehmut, denn wir sind im Laufe der Woche zu einer Gemeinschaft zusammen gewachsen.
Bei rechtzeitiger Anfrage organisieren wir gerne eine weitere Übernachtung im Hotel Bergfreund nach der Tour.