
Einfache Tagesskitour im Allgäu für Anfänger! Der ideale Einstieg ins Tourengehen mit kompletter Leihausrüstung. In einer kleinen Gruppen führen dich einheimische Bergführer in die schönsten Ecken des Allgäus mit anften Aufstiegen und Abfahren.
Eine einfache Regel lautet, je breiter der Ski, desto stabiler der Schuh. Umgekehrt ist es kein Problem, also ein abfahrtsorientierter Touren- oder Freeride Schuh kann gut mit einem leichten Tourenski kombiniert werden.
Wir stellen drei passend aufeinander abgestimmte Toureski Sets vor, die Übergänge zwischen den Kategorien sind fließend, da jeder Ski oder Schuh in Nuancen, in die eine oder andere Richtung verändert werden kann.
Danach gehen wir auf die einzelnen Komponenten der Ausrüstung ein.
Aufstiegsski 65 - 75 mm
Fangen wir mit den ganz schmalen Brettern an, eigentlich war das in grauer Vorzeit die normale Skibreite.
Heute sind alle Tourenski unter 75 mm in der Skimitte eher dem Race Bereich zuzuordnen.
Die Länge des Skis wird im Wettkampf maximal kurz gewählt, für Männer beträgt die Mindestlänge 160 cm, für Frauen 150 cm. Dass man sich damit eher weniger an der Oberfläche halten kann ist logisch und wer sich für diesen Skityp entscheidet legt eindeutig den Schwerpunkt auf Speed im Aufstieg.
Komfortski 75 - 100 mm
Das sind alle Ski zwischen 75 und 100 mm Mittelbreite. Das ist eine breite Range und hier kann man jetzt mit der Feinjustierung anfangen. Also, je sportlicher und schneller man fahren möchte, desto breiter und länger wird der Ski. Es hängt auch ein bisschen von deiner Biometrie ab, wer lange Beine hat tut sich natürlich bei der Spitzkehre leichter und kann zur nächsten Länge greifen, bei gleichem Körpergewicht.
Faustformel zur Skilänge in diesem Bereich ist 5 bis 10 cm unter Körpergröße.
Wird der Ski zu breit, ergeben sich erhebliche Nachteile im Aufstieg, vor allem bei längerem Schräglaufen in einer vorhandenen Spur oder harten Schneebedingungen.
Genauso ist es bei der Abfahrt, ist der Schnee weich, ist alles gut, wird es hart sind breite Ski eher nachteilig.
Um die 90 - 95 mm ist aus unserer Sicht ein guter Mittelwert zwischen Aufstiegs- und Abfahrtskomfort.
Freetourer > 100 mm
Ski mit einer Mittelbreite über 100 mm gehen in den Freeridebereich und wenn es auch "Tourenski" in dieser Kategorie gibt, greift man doch gerne auf richtige Freerideski zurück. Die Ski werden körperlang oder länger gefahren und je breiter der Ski ist (> 110 mm) wird dann irgendwann die Pinbindung zu schwach und es muss eine Hybrid- oder Freeridebindung (z.B. Salomon Shift) mit Aufstiegsfunktion montiert werden. Wichtig ist gerade bei diesen Ski, dass du ein passendes Harscheisen dabei hast, weil bei harten Bedingungen ist der Aufstieg mit Fellen anspruchsvoll.
Was ist ein Rocker Shape?
Grundsätzlich bedeutet das, dass der Ski an seinen Enden leicht nach oben aufgebogen ist. Dadurch dreht der Ski leichter und du kommst besser um die Kurve. Breite Ski sind mehr gerockert, schmale weniger.
Wenn du z.B. gerne sehr steile und manchmal harte Rinnen fahren möchtest, wähle einen Ski aus, der nicht zu breit und zu stark gerockert ist. Wer im Powder surfen möchte nimmt einen sehr breiten Fullrocker.
Welchen Einfluss hat die Taillierung beim Tourenski?
Die Taillierung spielt beim Tourenski keine so starke Rolle wie beim Alpinski. Du wirst selten (außer bei Firn vielleicht) eine komplette Kurve auf der Kante fahren und so die Taillierung wirklich spüren. Meistens überwiegt beim Abfahren auf Skitour der Drehanteil und dabei kommt es eher auf den Flex und den Rockershape deines Skis an.
Trotzdem sind natürlich alle Ski tailliert und deshalb muss auch das Fell auf den Ski zugeschnitten sein.
Skimitte: 75 und 95 mm, z.B. Salomon MTN 86 PRO
Skiänge: knapp unter Körpergröße,
Bindung: Pin mit Sicherheitsauslösung und Skistopper.
Schuh: Tendenziell mehr abfahrtsorientiert, mindestens 2 Schnallen
Felle: Mohair-Synthetik-Mix ca. 50:50.
Diese Kombi könnte man als die "eierlegende Wollmilchsau" bezeichnen. Ideal geeignet für den Toureneinstieg, für Pistenskitouren, die kurze Abendskitour und die meisten alpinen Skitouren. Wenn es mehr Richtung Skibergsteigen geht kann man in dem Segment etwas leichtere Ski nehmen. Wer sich nur eine Tourenausrüstung zulegen möchte ist damit sehr gut aufgestellt.
Skimitte: 90 und 110 mm
Skiänge: Ungefähr Körpergröße + 10 cm,
Bindung: Pin, Rahmen, Hybrid und Skistopper.
Schuh: Abfahrtsorientiert, 3 - 4 Schnallen, gerade Sohle z.B. Shift Pro 130
Felle: Mohair-Synthetik-Mix ca. 60:40
Ganz klar für freerideorientierte Tourengeher und Leute die auch gerne im Gelände mal Gas geben. Oft kommen hier Kombinationen aus Freerideski mit Pinbindung oder Hybridbindungen, z.B. Salomon Shift zum Einsatz. Ziel ist maximale Stabilität und hohe Sicherheit, dafür drückt man beim Gewicht ein Auge zu.
Diese Kombi ist genau richtig für alle, die Wert auf maximale Abfahrtsperformance legen und sich dafür im Aufstieg etwas mehr Zeit lassen.
Skimitte: 65 und 75 mm
Skiänge: Körpergröße minus 10 - 20 cm,
Bindung: Puristische Pin ohne Stopper, Leash
Schuh: Sehr leich mit Boa System, eventuell noch einer Schnalle oder Strap, Karbonschaft
Felle: Mohair 80 - 100 %
"The Race ist on", hier zählt jedes Gramm, wobei der Preis exponentiell zur Gewichtersparnis steigt. Hier muss man sich fragen, ob es wirklich der aller leichteste Schuh oder Ski sein muss, sofern man nicht bei der "Patrouille des Glaciers" antritt.
Die richtige Ausrüstung für konditionsstarke Tourengeher und gute Geländefahrer. Hier liegt der Fokus eindeutig auf einem sehr schnellen Aufstieg zu Gunsten dessen man auf den Abfahrtsgenuss gänzlich verzichtet.
Bei der Wahl der Bindung kann man nicht ganz so viel falsch machen außer, dass man auf jeden Fall ein Modell mit Skistopper wählen sollte. Das hängt nicht mit dem Bremsen nach einem eventuellen Sturz zusammen, sondern erhöht deutlich den Einstiegskomfort, denn ohne Stopper will der Ski sofort los und du kommst gerade am Anfang schwieriger in die Pins.
Zu Beginn braucht es ein bisschen Zeit, bis man sich an die Pins gewöhnt hat, jedoch der Gehkomfort schließt momentan jedes andere System aus. Viele Modelle lassen sich leicht in der Sohlen Länge verstellen, so dass bei einem eventuellen Schuhtausch die Bindung nicht ummontiert werden muß.
Einige Pinbindungen haben schon die DIN Norm und erfüllen die Sicherheitsvorgaben (aus unserer Sicht nicht wirklich relevant, aber erwähnenswert).
Wer nochmals Gewicht einsparen möchte, kann das bei der Bindung gut machen, es geht eventuell auf Kosten des Komforts und ganz sicher des Geldbeutels.
Es gibt einige Grundsätze zum Handling eines Fells und jeder der schon mal mit stollenden Fellen gekämpft hat, weiß wie unangenehm und kräftezehrend das sein kann.
Zunächst sollte der Skibelag vor dem Aufziehen trocken und sauber sein. Das Fell darf nicht seitlich überstehen, die Stahlkanten müssen sichtbar sein. Laufe nach Möglichkeit mit dem Fell nur auf dem Schnee, nicht über Steine oder durchs Wasser, das sind die Hauptursachen warum ein Fell stollt oder nicht mehr hält. Felle nie über dem Heizkörper trocknen, sondern in den trockenen, warmen Raum hängen, die Klebeflächen aufeinander.
Die ersten Steigfelle wurden mit Riemen am Ski befestigt und noch aus Seehundfellen gefertigt, heute undenkbar. Moderne Steigfelle sind sogenannte Spann-Klebefelle und bestehen aus einer Mischung von Mohair und Synthetik. Hat ein Fell mehr Mohair Anteile gleitet es besser, stollt nicht so leicht, hat aber eine etwas kürzere Lebensdauer als ein Synthetik Fell.
Deshalb verwenden die Hersteller eine Mischung beider Materialien und je nach Anteil hat das Fell seinen Charakter.
Reine Mohair Felle sind teurer und haben eine kürzere Lebensdauer.
Bei der Befestigung am Ski gibt es unterschiedliche Lösungen und inzwischen sehr viele herstellerspezifische Systeme. Das hat Vor- und Nachteile. Vorteil ist, dass das Fell perfekt auf dem Ski zugeschnitten ist, der Nachteil, es ist nur mit einem Ski kompatibel.
Wie lange dein Fell zu gebrauchen ist hängt von der Verwendung und Pflege ab. Regelmäßiges wachsen und vorsichter Umgang mit der Klebefläche erhöhen auf jeden Fall die Lebensdauer.
Last but not least: Harscheisen nicht vergessen!
Ein leichter und aufstiegsorientierter Skischuh muss mit einem leichten, nicht zu breiten Ski kombiniert werden. Die Kraftübertragung auf den Ski ist mit einem leichten Schuh deutlich schlechter und verlangt mehr Kraft und Technik. Wenn ich kein routinierter Geländefahrer bin, brauche ich wahrscheinlich bei der Abfahrt mehr Energie als ich mir durch denn Gewichtsvorteil im Aufstieg eingespart habe.
Die Wahl des Schuhs ist immer die Abwägung zwischen Aufstiegs- und Abfahrtskomfort. Bitte denke auch daran, dass du nicht nur im lockeren Powder unterwegs bist und bei zerfahrenem und gefrorenem Schnee auch noch zurecht kommen musst.
Wer ab und zu im Skigebiet mit seiner Tourenausrüstung unterwegs ist, sollte auch daran denken.
Ein abfahrtsorientierter Tourenskischuh steuert souverän einen leichteren Tourenski bei jeden Schneeverhältnissen - umgekehrt ist es nicht so.
Unser Tipp: Wähle für deine Erstausstattung einen stabilen Schuh und spare Gewicht eher am Ski. Ultraleichte Karbon Schuhe sind für Skitourenrennen gebaut und nicht um genußvoll zu schwingen.
Wir können dir mit fast 100 % iger Sicherheit sagen, dass dir der Sportfachhandel zu Beginn deiner Tourenkarriere nicht das richtige Material verkauft. Das ist nicht böse gemeint, nur kann dich ein Verkäufer schlecht beraten und wissen was du möchtest, wenn du selbst nicht so genau weißt, worauf es dir ankommt.
Deshalb empfehlen wir dir aus unserer langen Erfahrung heraus, zunächst eine Ausrüstung auszuleihen und damit möglichst unter fachkundiger Anleitung deine erste Tour zu unternehmen. Das spart dir viel Zeit und noch mehr Geld. Der Bergführer sieht sehr schnell was du brauchst und was für dich eine gute Kombi ist. Er kann dich während der Tour beraten und wenn es sein muss, dir sogar eine Einkaufsliste zusammen stellen.