Dieses einmalig schöne Gebiet an der östlichen Grenze der Lombardei zu Südtirol ist auch für langjährige Skitourengeher ein echter Saisonhöhepunkt. Eigentlich sind 7 Tage fast zu kurz um die zahlreichen Dreitausender der Gegend abzuklappern. Der Fornokessel stellt eine der größten zusammenhängenden Gletscherflächen der Ostalpen dar. Klangvolle Namen wie Pizzo Tresero, 3.594 m, Cevedale 3.769 m oder Punta San Matteo, 3.678 m sind unsere Gipfelziele.
Unser Stützpunkt für diese Woche ist die Branca Hütte, zentral in mitten unserer angestrebten Gipfelziele gelegen. Kulinarisch gesehen verspricht die Woche alles andere als eine Diät zu werden, denn die Verpflergung auf der Hütte lässt keine Wünsche offen. Veltliner Spezialitäten, wie die Bressaola und der Inferno rosso sind in der ganzen Welt berühmt und runden die Woche auch für den anspruchsvollen Gaumen ab.
Eine der Lieblingswochen unserer Bergführer!
Der hier beschriebene Wochenablauf soll nur ein Beispiel geben, was möglich ist. Touren- und Programmablauf werden dem Wetter, den Schneebedingungen und natürlich dem Niveau und den Wünschen der Gruppe angepasst.
Anreise, Treffpunkt Parkplatz Forni, gemeinsamer Aufstieg auf die Branca Hütte, gemütlich 2 Stunden.
Als Einstiegstour bietet sich die Cima San Giácomo 3.280 m an. 1.100 Höhenmeter gilt es zu überwinden. Den Nachmittag verbringen wir auf der Sonnenterasse und genießen die herrliche Aussicht auf den Matteo und Tresero, die wir die nächsten Tage in Angriff nehmen werden.
Ein Höhepunkt der Woche ist der Pizzo Tresero, 3.594 m. Abwechslungsreich geht es über den Gletscher nach oben. Kurz vor dem Gipfel erwartet uns noch ein steiler Aufschwung. Bei entsprechenden Verhältnissen und guter Kondition gibt es eine Spezialvariante nach Cerena
4. Tag
Heute lassen wir es etwas ruhiger angehen. Unser Ziel sind die Punte Cadini 3524m. Um die 1100 m beträgt die Höhendifferenz zum Gipfel. Den Nachmittag genießen wir auf der Sonnenbank vor der Branca Hütte.
Die Punta San Matteo 3.678 m ist einer der Paradegipfel in dem Gebiet. Über den Gletscher, bzw. die Moräne und mehrere Stufen auf dem spaltenreichen Gletscher hoch auf den Grat. Die Abfahrt ist sehr abwechslungsreich und wir können zwischen einigen Varianten auswählen. Wechsel zur Branca. Gepäcktransport mit Skidoo.
Am letzten Tourentag mobilisieren wir noch mal unsere Kraftreserven und nehmen uns den Pallon de la Mare vor. Der Berg ist an sich schon ein veritables Tourenziel, lässt sich aber auch noch sehr gut mit einer Besteigung des Cevedale kombinieren.
Etwas kürzer wäre die Tour zum Monte Pasquale, 3.559 m
Heimreise
Sichere Skitechnik auch in steilerem Gelände und bei allen Schneeverhältnissen, sichere Spitzkehrentechnik im Aufstieg. Auch der Einsatz von Harscheisen sollte bekannt sein.
ca. 1.200 – 1.700 Meter im Aufstieg und Abfahrt (5 bis 7 Std. Gehzeit).
Gletscherausrüstung erforderlich! Kann kostenfrei entliehen werden, bitte bei der Anmeldung vermerken.
Die gesamte Ortlergruppe ist eine Ansammlung von skitourentauglichen Dreitausendern, die in den Ostalpen ihresgleichen sucht. Der einzige Nachteil für Besucher die nördlich des Alpenhauptkammes zu Hause sind und den südwestlichen Teil besuchen möchten, ist die etwas umständliche Anreise. Wir fahren eigentlich meist durchs unterengadin und über den Berninapass nach Bormio.
Direkt über den Hauptkamm, grob gesehen in nordsüdlicherAusrichtung verläuft die Grenze zwischen dem Trentino-Südtirol im Osten und der Lombardai im Westen. so dass wir am Monte Cevedale, Monte Vioz oder der Punta San Matteo genau auf der Grenze bewegen. Bei manchen Touren fahren wir sogar nach Südtirol hinunter und steigen wieder auf zurück in die Lombardai. Das ist deshalb so erwähnenswert, weil der Grenzverlauf gespickt ist mit Relikten aus der Vergangenkeit an eine der dunkelsten Zeit der jüngeren Geschichte erinnert. Genau hier verlief vor über 100 Jahren einer der spektakulärsten Frontabschnitte des 1. Weltkrieges und es wurde erbittert gekämpft.
Das etwas westlich gelegene Veltlin ist bekannt für die Bresaola, der luftgetrocknete Rinderschinken aus der Keule,
Die Branca Hütte ist wahrscheinlich einer der beliebtesten Skitourenstützpunkte der Ostalpen und für jeden ambitionierten Skitourengeher schon fast eine Institution. Auch wenn die Gletscher in den letzten 30 Jahren extrem viel an Masse eingebüßt haben ist das Ausmaß der Gletscherfäche immer noch beeindruckend.
Die Hütte tront am ehemaligen Gletscherrand oberhalb des Moränemgeländes und der Ausblick von der Terasse ist phänomenal. Im Laufe der letzten Jahre wurde die Hütte immer weiter modernisiert und heute ist sie mit Duschen und einigen Doppel und 4 Bett Zimmern ein wirklich komfortabler Stützpunkt.
Die Auswahl an Touren im Hüttengebiet ist gewaltig, für reine Anfänger aber eher ungeeignet, da die Anstiege oft steil und am Morgen sehr hart sein können. Das Gehen mit Harscheisen und eine gute Spitzkehrentechnik sind deshalb gerade im Frühjahr eine Grundvoraussetzung.
Von Bormio ins Valfurva nach S. Catarina und hier Richtung Fornihütte und Brancahütte (ist ausgeschildert) auf einer kleinen, engen Bergstraße bis zum Parkplatz am Ende der Straße befindet sich der Parkplatz. Nicht vergessen Parkschein zu lösen, kostet 100 Euro Strafe.