Livigno ist nicht nur bei Schneppchenjägern ein beliebtes Ziel, auch Freerider und Telemarker haben den Ort und die zollfreie Region für sich entdeckt. Auf den ersten Blick ist das Gebiet gar nichts besonderes, bei genauerer Betrachtung jedoch gibt es jede Menge gute Argumente seine Freeridelatten auszupacken und sich ins Gelände zu hauen. Die Abfahrten sind alle erst mal ohne Laufen zu erreichen und wer einen kurzen Fußmarsch in Kauf nimmt kann wirklich cool Runs finden. Das weite Hochtal ist zudem sehr schneesicher und die Temperaturen sind bedingt durch die inneralpine Lage und die trockene Luft eher am unteren Ende der Skala. Ein kleiner Nachteil, der aber durchaus auch positive Seiten hat ist die etwas umständliche Anreise. Der Ort ist zwar in den letzten Jahre gewachsen hat sich aber seine Ursprünglichkeit und Charme erhalten.
Anreise, Treffpunkt 11:30 Uhr im Hotel, Materialausgabe und Check. Einfahren und Akklimatisation am Mottolino, ein paar lockere Abfahrten auf der Piste und im Gelände.
Die breiten Osthänge am Monte della Neve sind genau das richtige Gelände für heute. Über kuppierte, nicht zu steile Hänge suchen wir uns den Weg nach unten. Die Gegend ist einsam, denn wir sind hier deutlich außerhalb des Skigebietes. Nach einem kurzen Schiebstück geht es mit dem Bus zurück zu den Liftanlagen. Jetzt können wir entscheiden ob wir bei guten Schneebedingungen noch einen Osthang in der Gegend unter die Bretter nehmen oder auf der anderen Talseite etwas rumspielen. Auf jeden Fall gehts nach getaner Arbeit runter ins Dorf in eine der stylischen Après Bars.
Oberhalb von San Antonio steht eine prächtige Flanke, die sofort ins Auge sticht und natürlich befahren werden muss. Der Osthang verspricht, wie schon gestern hervorragende Schneebedingungen. Ein Sessellift bringt uns zu Ausgangspunkt. Wir verlassen sofort das Skigebiet und nachdem wir die Lawinenverbauungen hinter uns gelassen haben eröffnet sich der ersehnte Hang. Bis hinunter zu Schlepplift ziehen wir unsere Spuren. Zurück im Skigebiet entscheiden wir über den weiteren Verlauf des Tages. Da Angebot ist groß und wir suchen uns natürlich die Geländebereiche mit dem besten Schnee.
Am letzten Tag steht nochmal etwas besonderes auf dem Programm. Mit einem kurzen Aufstieg geht es vom Pizzo Cantone hinunter durchs Rin della Riona nach Florino. Verschiedene Varianten stehen zu Auswahl. Wir haben hier eine Auswahl von Freeride Möglichkeiten dargestell, die ohne den Einsatz von Steigfellen möglich sind.
Freeride Touren zum Monte della Mine, Monte Garone oder Monte Cotschen eröffen weiter phantastische Möglichkeiten, erfordern allerdings Aufsiege von 1 - 2 Stunden.
Verabschiedung, Heimreise
Zügiges bis sportliches Tempo in allen Schneearten. Die Abfahrten sind teilweise bis über 40° steil. Bei Neuschnee viele Waldabfahrten.
4000 bis 6000 Abfahrtsmeter pro Tag, Je nach Schneeverhältnissen können Aufstiege bis zu 2 Stunden möglich sein.
Für den Aufstieg zum Todorka benötigst Du Steigeisen.
Livigno liegt direkt an der schweizer Grenze, grob gesagt zwischen Ortler Gruppe im Osten und der Bernina im Südwesten. Durch einen einspurigen Tunnel ist der Ort von Norden aus dem Unterengadin zu erreichen. Der 2.291 m hohen Passo di Foscagno verbindet den Ort mit dem italienischen Bormio. Der Pass ist auch im Winter geöffnetund bildet den einzigen Zugang neben dem mutpflichtigen Munt-la-Schera-Tunnel. Auf Grund seiner abgeschieden Lage hat das Hochtal auch den Spitznamen "Klein Tibet" und hatte bereits zu Napoleons Zeiten den Status einer zollfreien Region.
Das 4 Sterne Hotel Intermonti **** verwöhnt uns mit lombardischen Späzialitäten und dank der zentralen Lage sind wir sowohl mit Ski, als auch zu Fuss mitten im Geschehen.
Von Norden am schnellsten über Zernez oder den Reschenpass und dann durch den Munt-la-Schera-Tunnel.